IMD
Das Molekulardynamik-Programm IMD (ITAP Molekulardynamik) unterstützt viele Typen von Wechselwirkungen, wie Paarpotenziale, EAM-Potenziale und deren Erweiterungen für Metalle, Stillinger-Weber- und Tersoff-Potenziale für kovalente Systeme oder Gay-Berne-Potenziale für Flüssigkristalle. Weitreichende Wechselwirkungen können über Ewald- und Wolf-Summation behandelt werden, variable Dipole werden ebenfalls unterstützt. Eine reiche Auswahl von Optionen ist vorhanden: verschiedene Integratoren für Simulationen in diversen thermodynamischen Ensembles und eine Anzahl von Relaxatoren, um Strukturen zu optimieren. Dazu kommen Optionen, um Proben zu während der Simulation zu deformieren, Epitaxie, Stoßwellen oder bspw. Laserbearbeitung zu simulieren und vieles andere mehr.
Zum IMD-Paket gehört auch eine Anzahl von Auswerteprogrammen zur Erstellung von Verteilungen, Histogrammen, oder zur Visualisierung. Es gibt keine Begrenzung der Anzahl der Teilchentypen.
Das Hauptziel bei der Erstellung von IMD war es, eine flexible und modulare Software zu erzeugen, die eine hohe Performance auf aktuellen Computerarchitekturen erreicht und dabei gleichzeitig so portierbar wie möglich ist. IMD läuft effektiv sowohl auf Ein-Prozessor-Workstations als auch auf massiv-parallelen Supercomputern, aber es eignet sich nicht so sehr für Vektorcomputer. Für die Parallelisierung wird sowohl die Standard-MPI Message-Passing-Bibliothek als auch OpenMP verwendet. Da IMD in ANSI C geschrieben ist, lässt es sich einfach auf jede Unix-ähnliche Umgebung portieren.
IMD hat den SuParCup'97 gewonnen und in Jahren 1997 und 1999 mit bis zu fünf Milliarden Teilchenden den Weltrekord für Molekulardynamiksimulationen gehalten. Es wird von zahlreichen Gruppen im In- und Ausland genutzt.
Weitere Information unter
http://imd-doc.sourceforge.net/wiki/doku.php (Dokumentation)
https://github.com/itapmd/imd (Code)