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Dr. Colin Glass

Ermöglicht das Rechnen auf Supercomputern

 

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Hier gehts zum Video.
Können Sie sich kurz vorstellen?

Ich arbeite am Höchstleistungsrechenzentrum an der Universität Stuttgart als Wissenschaftler. Wir betreiben einen Supercomputer namens HERMIT. Das ist einer der schnellsten Computer Europas und auch der ganzen Welt. In Deutschland haben wir drei Supercomputer. Einer steht in Jülich, einer in Garchingen und einer hier bei uns. Unsere Maschine hat eine Spitzenleistung von über einem Petaflop. Das sind eine Billiarde Rechenoperationen pro Sekunde.

Warum werden Höchstleistungsrechner gebraucht?

Wir leben im Informationszeitalter. Da geht es um Informationen, also Daten, die wir erzeugen, kommunizieren und speichern. Als Höchstleistungsrechenzentrum befinden wir uns an der Grenze des Machbaren im Bereich Datenerzeugung durch Simulationen.

Welche Anwendungen sind es, die auf Superrechner angewiesen sind?

Auf unserem Supercomputer werden Anwendungen gerechnet, deren Rechenbedarf die Leistungsfähigkeit herkömmlicher Computer bei Weitem übersteigt. Solche Anwendungen finden sich in sehr vielen Disziplinen, zum Beispiel in der Medizin, der Luft- und Raumfahrt, der Automobilindustrie, aber auch der Klimaforschung.

Was genau macht ein Forscher am Höchstleistungsrechenzentrum?

Ich suche nach Möglichkeiten, Simulationen schneller und effizienter oder überhaupt auf unseren Maschinen laufen zu lassen. Das bedeutet, ich beschäftige mich mit Programmiersprachen, mit Parallelisierungsstrategien und generell mit der Berechenbarkeit der Welt.

Was fasziniert sie an ihrer Arbeit?

Mich fasziniert an dieser Arbeit, dass es nicht an eine Disziplin gebunden ist. Rechnen und speziell Höchstleistungsrechnen wird in sehr, sehr vielen unterschiedlichen Bereichen gebraucht. Das heißt, ganz viele verschiedene Forscher kommen zu uns, wollen etwas rechnen, brauchen vielleicht dabei Hilfe. Mit denen kann ich zusammenarbeiten, ich kann mir anschauen, was die tun, warum sie es tun und wie sie es tun. Das ist faszinierend.

Wie sind sie Wissenschaftler in diesem Bereich geworden?

Mein Werdegang ist vielleicht ein ungewöhnlicher. Ich habe als Maschinenbauer angefangen, also studiert, danach habe ich die Promotion im Bereich Festkörperphysik gemacht, jetzt bin ich beim Höchstleistungsrechnen. Für mich persönlich ist das gar nicht merkwürdig oder so was, sondern eine ganz natürliche Entwicklung von verschiedenen Disziplinen, die meines Erachtens eng miteinander verbunden sind. Und ich versuche, diese Verbindung zu verstehen und an diesen Schnittstellen Neues zu entdecken.


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