Manuel Hirschler
Promoviert in der Verfahrenstechnik
Kannst du dich kurz vorstellen!
Mein Name ist Manuel Hirschler. Ich arbeite an der Universität Stuttgart als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Verfahrenstechnik und bin dabei, dort meinen Doktor zu machen.
Wie bist du dazu gekommen, deinen Doktor an der Universität Stuttgart in diesem Forschungsgebiet zu machen?
Ich habe hier Verfahrenstechnik an der Universität studiert, habe als studentische Hilfskraft das Institut und auch die Menschen dort kennengelernt. Dann bin ich in die Industrie gegangen, habe ein Industriepraktikum während des Studiums gemacht, habe dort Experimente und numerische Berechnungen gemacht. Dabei habe ich festgestellt, dass es mir eigentlich zu wenig ist, was ich dort machen kann. Ich wollte mich mehr mit den Grundlagen beschäftigen. Das kann ich an der Universität. Deswegen bin ich nach meiner Abschlussarbeit direkt am Institut geblieben und habe das Thema in einer Promotion fortgesetzt.
Womit beschäftigst du dich im Rahmen deiner Promotion?
In meiner Doktorarbeit geht es darum, den Herstellungsprozess von sogenannten Polymermembranen am Computer nachzubilden. Das sind Membranen, die aus speziellen langkettigen Molekülen aufgebaut sind. Man findet diese beispielsweise in der Medizintechnik, in Dialyseapparaten, wo sie das Blut des Patienten filtern und damit reinigen. Man findet sie aber auch in der Batterietechnik oder Brennstoffzellentechnik, wo sie für erneuerbare Energien eingesetzt werden.
Warum werden dazu Simulationen eingesetzt?
Simulationen werden eingesetzt, weil sich dadurch wertvolle Ressourcen einsparen lassen und auch unterschiedliche Phänomene beobachtbar sind. Beispielsweise für unterschiedliche Stoffkonzentrationen können die Abhängigkeiten bestimmt werden, viel einfacher wie in einem Experiment und diese können dann benutzt werden, um gezielt Experimente durchzuführen.
Was begeistert dich an deiner Arbeit?
Der Reiz an der Arbeit ist, dass ich mich hier mit einem ganz kleinen Problem beschäftigen kann. Das ist wie bei einem Puzzle. Bei einem Puzzle hat man viele kleine Teile zusammengesetzt werden müssen und diese ergeben am Ende ein großes Bild. Nur in meiner Arbeit ist es so, ich habe keine Anleitung hierfür. Diese Anleitung zu erstellen, das ist der besondere Reiz.
Wie sieht dein Arbeitsalltag aus?
Hier sitze die meiste Zeit am Computer, programmiere, führe Simulationen durch, werte sie aus und anschließend gehe ich meist noch ins Labor, führe kleinere Experimente aus, um meine Simulationsergebnisse zu validieren. Nebenbei betreue ich auch noch Studenten, betreue sie in der Lehre, betreue sie in Abschlussarbeiten, gehe hin und wieder auch auf Konferenzen, halte dort Vorträge oder veröffentliche meine Ergebnisse in Fachzeitschriften.
Wie stellst du dir deine Zukunft vor?
Nach meiner Promotion kann ich in die Industrie gehen, kann dort an neuen Techniken mitarbeiten oder Projekte managen. Während der Zeit in der Industrie kann ich mir dann überlegen, ob ich wieder zurück an die Universität möchte und dort eine akademische Laufbahn einschlagen oder ob ich weiter in der Industrie bleiben möchte. Für mich persönlich ist diese Entscheidung noch nicht getroffen.
Zur Übersicht Menschen in der Forschung