|
In meinem Vortrag werde ich die Grundzüge der Molekulardynamiksimulation erläutern, auf die
Entwicklung von Computern und Algorithmen in den letzten 50 Jahren eingehen, und die Wichtigkeit
einer statistischen Beschreibung der Daten darlegen. Trotz immer leistungsstärkerer Computer
brauchen wir auch heute noch neue Methoden wie die Multiskalensimulation und
Vergröberungstechniken, um eine zuverlässige Vorhersage vom makroskopischen Materialeigenschaften
aus mikroskopischen Simulationen hervorbringen zu können. Als anschauliches Beispiel zeige ich in
Simulationen, wie der Stromfluss von Ionen modifiziert wird, wenn sich eine DNA durch eine Nanopore
windet. Diese Technik wird heute schon zum Entschlüsseln der Basensequenz einer DNA, dem
sogenannten Sequenzieren, benutzt, ist allerdings noch nicht ausgereift.
Der Referent:
Prof. Dr. rer. nat. Christian Holm ist Leiter des Instituts für Computerphysik der Universität
Stuttgart. Er widmet sich der Untersuchung von komplexen physikalischen Fragestellungen
mittels Computersimulationen. Sein spezielles Interesse gilt zurzeit dem noch jungen Fachgebiet der
Weichen Materie, das interdisziplinär zwischen den klassischen Disziplinen Physik, Chemie und
Biologie angesiedelt ist. Beispiele für Weiche Materie sind im Alltag Plastik oder Seifen, aber
auch biologische Systeme wie DNS, RNS, oder die Chromatinfaser gehören hierzu. Es werden
biologische sowie materialwissenschaftliche Fragestellungen bearbeitet.
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.
|